3CX Free Version: Warum sich die 24-Stunden-IP-Sperre nicht umgehen lässt
In der kostenlosen 3CX SMB Free Version der 3CX-Telefonanlage gibt es eine entscheidende Einschränkung, die auf den ersten Blick leicht übersehen wird, im Ernstfall jedoch schwerwiegende Folgen haben kann. Sobald eine IP-Adresse durch das System gesperrt und auf die interne Blacklist gesetzt wird, bleibt diese Sperre für exakt 24 Stunden bestehen – und das völlig ohne Möglichkeit, sie manuell zu entfernen oder zu verkürzen. Diese IP-Sperre wird automatisch aktiviert, wenn beispielsweise fehlerhafte Anmeldeversuche, eine missglückte Provisionierung oder ein Konfigurationsfehler erkannt werden. Der Zugriff aus dem betroffenen Netzwerk ist dann vollständig blockiert, einschließlich des Zugangs zur 3CX-Weboberfläche, der Konfigurationsverwaltung und der Telefoniefunktion.
Was die Situation besonders problematisch macht: In der 3CX Free Version fehlt jede Funktion, um auf die Blacklist Einfluss zu nehmen. Es gibt keine Möglichkeit, gesperrte IP-Adressen einzusehen oder zu löschen. Die Sperrung erfolgt intern vom 3CX-System, da es sich um einen gehostete Version handelt, bei der mehrere 3CX Instanzen auf einer 3CX liegen. Die Dauer von 24 Stunden – systemseitig exakt auf 86.400 Sekunden festgelegt – bleibt bestehen, unabhängig davon, wie dringlich der Zugriff wäre.
Einzige Ausnahme wäre der kostenpflichtige Weg über den offiziellen 3CX-Support. Auch (wir als) Partner erhalten keinen Support für die kostenlose 3CX Free Version. Gerade kleinere Unternehmen, die bewusst auf die kostenfreie Variante setzen, stehen dadurch im Fall einer versehentlichen Sperre schnell vor einem vollständigen Kommunikationsausfall. Wenn die eigene Büro-IP betroffen ist, bedeutet das konkret: kein Zugriff auf das System, keine funktionierende Telefonie und keine Möglichkeit zur Selbsthilfe – für ganze 24 Stunden.
Die Sperre ist also nicht nur eine technische Sicherheitsmaßnahme, sondern auch eine bewusst gesetzte Einschränkung der kostenlosen Produktlinie. Wer 3CX im Produktivbetrieb einsetzen möchte, sollte sich dessen bewusst sein. Man ist grundsätzlich bei einer IP-Sperre vollständig auf sich allein gestellt – und das bedeutet: warten. Wer diesen Ausfall vermeiden möchte, sollte von Anfang an auf eine kostenpflichtige 3CX-Lizenz mit erweiterten Verwaltungsfunktionen setzen.